Amazon, WTF?!

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Ich bin ein Amazon-Kunde der ersten Stunde (in Deutschland). Amazon war für mich stets ein Paradebeispiel, wie ich mir einen Online-Shop und den entsprechenden Service drumherum vorstelle. Geschätzte 90% meiner Online-Käufe tätige ich über Amazon. Dies werde ich nun wohl nochmal überdenken.

Was ist geschehen?

Bekanntermaßen war gerade Ostern. Vor solchen Festen gibt es immer genug einzukaufen, und einiges davon natürlich auch online. Oft genug muss dann auch noch kurzfristig etwas ran, und da ist es nicht gut, wenn… – Doch: der Reihe nach.

Am 5. April erhalte ich von Amazon eine Nachricht, dass ein Lastschrifteinzug fehlgeschlagen sei. (Geprüft, und tatsächlich: Geld falsch hin- und hergeschoben – kurzfristige Unterdeckung auf dem hier belasteten Konto.) Gleichzeitig werde ich aufgefordert, den ausstehenden Betrag bis zum 15.04.2012 zu überweisen. Kein Problem, ich erteile praktisch im gleichen Atemzug den Überweisungsauftrag. Aber: Es da die Mail seitens Amazon erst um 16:04 Uhr versandt wurde, ist es bereits später Nachmittag, und am nächsten Tag ist Feiertag (Karfreitag), gefolgt vom Wochenende und Ostermontag. Die Überweisung kann also frühestens heute, am Dienstag nach dem Osterwochenende, eingehen. Und das wäre schön recht flott.

Dennoch erhalte ich bereits am Karfreitag um 5:36 Uhr – nur dreizehneinhalb Stunden später – eine weitere Mail von Amazon: Man habe mein Konto auf Grund von Zahlungsrückständen vorübergehend deaktiviert.

Wie bitte?!

„Sobald alle Aussenstaende beglichen sind, werden wir Ihr Konto umgehend wieder 
freischalten und Sie darueber per E-Mail informieren. Bis dahin ist ein Zugriff 
auf Ihr Kundenkonto leider nicht moeglich.“

Hallo?! Ihr müsst mir schon wenigstens die Gelegenheit geben, den Betrag zu zahlen! Nach wievielen Jahren der Kundentreue und stets sofortigen Zahlungen, bekomme ich nun wegen eines kleinen Versehens einfach von jetzt auf gleich das Konto abgeschaltet? Das kann doch wohl nicht euer Ernst sein.

Doch nicht genug, dass ich nicht mehr bestellen kann (was ich ja noch irgendwie verstehen könnte), nein. Ich erhalte überhaupt keinen Zugriff mehr auf mein Konto. Das heißt, ich kann ich nicht prüfen, welche Bankverbindung hinterlegt war, welche Bestellungen noch offen sind (Ist ja bloß Ostern, und es gibt enttäuschte Gesichter!), … gar nichts mehr!

Das nenne ich mal mit Kanonen auf Spatzen schießen!

Es scheint sich bei Amazon auch niemand groß Gedanken darüber zu machen, was passieren würde, wenn gerade jetzt etwas über mein Verkäuferkonto liefe. Ich könnte nicht einmal sehen, wo ich was hinschicken müsste! Die Folge: Ein weiterer unzufriedener Kunde und eine vermutlich schlechte Bewertung an mich. Im Zweifel auch vielfach.

Und, nein, liebe Leser, der ausstehende Betrag ist nicht einmal eine weltbewegende Summe, sondern schlichte EUR 76,48 plus sechs Euro „Bearbeitungsgebühren“.

Liebes Amazon-Team. Ich war bis jetzt immer nur voll des Lobes über Euren kleinen, sympathischen Online-Laden. Aber Ihr habt es binnen Stunden geschafft, meine Meinung drastisch zu ändern. Glückwunsch!

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

4 Kommentare

  1. Ich habe etwas ähnlich Spektakuläres mit Burger King erlebt. Man muss sich manchmal wirklich fragen ob die ihre Läden im Griff haben.

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