Deutsche Post: Wie zerstöre ich ein Produkt

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(Update am 28.02.2012 wegen Newsletter von heute: Verschiebung des Umstellungtermins, Verdopplung der Wartungsarbeiten)

Die Internetmarke der ach so modernen Deutschen Post wird immer unattraktiver. Stampit fand ich noch richtig gut. Immer das passende Porto einfach nach Bedarf ausdrucken; direkt aus Word auf dem Brief oder einfach als Adress-Etikett. Einfach praktisch. Dann plötzlich wurde Stampit einfach vom Markt genommen, und man sollte auf die Website als Alternative ausweichen. Mit Browser, einloggen usw. Was für ein demotivierender Rückschritt!

Schlimm genug, sollte man meinen. Aber heute setzt die Post noch einen obendrauf. Zum 27. Februar 2012 19. März 2012 erhält man keine Rechnungen, wenn man Porto kauft, also sein Guthaben auflädt. Man erhält erst dann welche, wenn man das Porto auch verbraucht hat! (Zahlen muss man natürlich bereits beim Aufladen.) Ohne Worte. Das ist in etwa so, wie wenn ich tanke, den Beleg aber erst dann bekomme, wenn ich das Benzin auch wieder verfahren habe. Oder ich kaufe Essen ein, bekomme aber erst eine Rechnung, wenn ich es auch verzehrt habe. Oder…

Ich bin kein Jurist, aber das kann doch rechtlich nicht in Ordnung sein?! Privat wäre mir das ja vielleicht noch egal. (Nö!) Aber geschäftlich ist das ein schlechter Scherz!

Es geht aber noch weiter! Zum gleichen Datum ist es nicht mehr möglich, Pakete zu frankieren. Nein, man wird stattdessen zu einem DHL-Link weitergeleitet. Werden jetzt künftig in der Post auch keine Pakete mehr entgegen genommen, sondern man wird zu DHL weitergeschickt? Klasse. Toller Service. Nicht.
Bislang konnte man Pakete über die Internetmarke einen Euro günstiger frankieren. Ich hätte verstanden, wenn man das überdacht hätte. Aber die Usability und den Nutzen der digitalen Frankierung Stück für Stück downzugraden, bis irgendwann niemand mehr Lust darauf hat, ist ein Unding. Wirklich.

Ein Trauerspiel. Schade.

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

7 Kommentare

  1. Die Sache wird im Übrigen noch viel besser…

    Wartungsarbeiten vom letzten Freitag 16.03.12 22 Uhr bis angeblich Montag den 19.03.12 06:00 Uhr.

    Ergebnis – es geht so gut wie nichts mehr. Das tolle E-Porto Add-Inn für Word geht mal, dann bekommt eine Fehlermeldung, dass der Server nicht erreichbar ist, und es technische Probleme gibt. Die Hotline bei der Post scheint inzwischen wirklich „heiss“ zu sein, die Drähte glühen von sich beschwerden Geschäftskunden, zur technischen Hotline kommt man nicht mal durch, dort läuft ein Band. Man ist seitens der Post, nicht einmal in der Lage eine Massenemail raus zu schicken, oder auf die Problematik bei der Internetmarke online durch einen Hinweistext aufmerksam zu machen.

    Seit heute scheint der Portodruck über das E-Porto AddInn zumindest meistens wieder zu funktionieren, allerdings kann man sich über den Internet Explorer nicht mehr in die Portokasse einloggen, um Geld aufzubuchen. Mit Firefox klappt der Login, Einzahlung per Lastschrift ist aktuell nicht möglich, per Paypal geht es in 20 Euro Schritten. Für einen Versender der täglich über 500 Euro an Porto verbrät, natürlich sehr sinnvoll.

    Die größten Programmierleuchten scheinen anscheinend bei der Deutschen Post angestellt…

    Aber… man arbeitet ja mit „HOCHDRUCK“ an den Problemen. Das ist nicht professionell, und nicht einmal annähernd amateurhaft.

  2. Bis vor ein paar Tagen konnte man Pakete und Briefe aller Art auf http://internetmarke.deutschepost.de frankieren. Nun kann man dort nur noch Briefe bearbeiten und für Pakete muss man sich extra bei http://www.efiliale.de anmelden. Zur Bezahlung dann nochmal extra bei http://www.meinpaket.de. Komplizierter geht es kaum.
    Vorher hatte man *ein* Interface und *eine* Portokasse und *ein* Passwort.

  3. unmöglich, für jede einzelne Briefmarke die ich drucke, bekomme ich jetzt einen eigenen Brief mit Rechnung. Und in der Regel drucke ich nur eine einzige Briefmarke in einem Vorgang. Was für eine Verschwendung. Ausserdem muss mein Steuerberater jetzt ca. 20 zusätzliche Rechnungen pro Monat buchen. Also ich werde es nicht mehr nutzen, das ist mir zu blöd.

  4. Ja – genau diese Hürden machen das Angebot absolut unbenutzbar. Habe extra eine Anwendung geschrieben, die CSV-Dateien erzeugt und man diese dann hochladen kann – Pustekuchen! Bei der Paketfrankierung werden wiederum andere Felder erwartet.

    Eine Email an die Post / DHL wurde mit einer Standardantwort abgenickt: „Ja, lauf der Dinge und muss so sein weil Geschäftsbereiche blah blah“.

    Ich hasse Hermes – aber solangsam werden die immer attraktiver.

    Vorher: Ein Portal – alles super.
    Jetzt: Chaos. Ironischerweise kommt man nach der Paketgenerierung wieder auf die gleiche Seite, wie sie damals gezeigt wurde, als beides noch zusammen gehörte…

    Sch**** DHL. DHL = Dauert halt länger…

  5. Bei http://www.efiliale.de lässt sich jetzt immerhin mit dem Guthaben von internetmarke.deutschepost.de bezahlen.
    Das ist schonmal eine Verbesserung und verdient eine Erwähnung.

  6. Ich bin auch so was von angekotzt!!! Ich habe früher Stampit von der Post benutzt, wohlgemerkt eine Software die ich extra bei der Post kaufen musste. Hier konnte ich alle Namen und Adressen speichern, verschiedene Etiketten usw voreinstellen. Jetzt geht es nur noch über die efiliale! Das ist eine MEGA Sauerei. Ich hatte früher ca 10 Sekunden für die Erstellung inkl. Druck für eine Briefmarke benötigt, nun dauert es fast eine viertel Stunde. Ich muss jedesmal wieder alles neui einstellen, alles manuell eingeben und auch die Druckausgabe muss immer manuell angepasst werden, da der Druck sonst letztendlich noch abgeschnitten wird. Eines der schlimmsten Features ist dann noch diese ständige einloggerei, bei den verschiedenen Post Diensten und dann funktioniert wieder die Hälfte nicht. Es ist ein GRAUEN, was abgeschafftt gehört. Die Internetseite für den Briefmarkendruck ist absolut Unterirdisch schlecht und eine Sauerei, so etwas einem Kunden anzubieten. Selbst als versierter ITler, muss man sich durch den Dschungel schlagen und ist am Ende kurz davor alles klein zu schlagen. POST, nein Danke! Ihr seit einfach nur schlecht und unverschämt!

  7. In der Bundeshauptstadt BIELEFELD hat es bei die Mafia eine sog. Postfiliale gegeben. Die Schließung wurde vor ca. 1 halben Jahr mit zu hoher Miete für einen Glaskasten begründet. Zeitweise war dort auch ein IT-Typ drinne oder ein Foto-Dealer. Das ganze in Plattenbu-Siedlung, wo Menschen (ja viele) wohnen, die den Staat vorangebracht haben. Jetzt ereilt diesen die Demographie. An mangelde Auslastung sollten die sich nicht beklagen. Das ganze ist schlicht unfair. Jetzt kimmt too die Porto noch eine Einzelkarte oder Citykarte oder Tageskarte o.ä. für ca.10 H Hinfahrt & 4 H Rückfahrt mit der BusMafia Einzelkarte=3,90 Deutsche Mark.
    Bekommt die sog Post hier Provisionen?

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