Die 10 Gebote für Corporate Blogs

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Manchmal kommt es vor, dass ich mir Gedanken mache. (Ja, ich weiß…) Meist, nachdem ich bestimmte Gespräche mit Kunden oder Kollegen geführt habe oder einfach eines zum anderen kommt. Dabei entstehen manchmal Geistesblitze wie die ach so populären „7 Tipps wie man…“ oder die „Top 15 Irgendwas“. Ich möchte heute etwas dogmatischer werden… mit den 10 Geboten(!) für Unternehmensblogs.

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Hier sind sie:

1. Gebot

Du sollst stets ehrlich und authentisch, transparent und glaubwürdig sein!

Nicht blöd sein! Versucht man etwas geheim zu halten oder zu vertuschen, kann das nur nach hinten losgehen. Früher oder später kommt es heraus. Und die Internetgemeinde wird nicht gerne „verapplet“. Wir alle machen Fehler. Wahre Größe ist, sie zuzugeben und dazu zu stehen. Das Wertvollste, was wir in den Social Media haben, ist eine in der Regel mühsam und langwierig aufgebaute Glaubwürdigkeit. Diese zu verspielen, bedeutet eigentlich das Aus in den Sozialen Netzen. Dabei hilft es, authentisch zu sein, und nicht, vorzugaukeln, man sei mehr als man de facto ist („Mehr Schein als Sein“) oder stehe für etwas völlig anderes als man es in Wahrheit tut.

2. Gebot
Du sollst relevant sein!

Wie schon im vorgenannten Gebot, ist eigentlich auch dieses für alle Social Media gültig. Niemand wird Beiträge lesen wollen, die man schon tausendmal woanders gesehen hat, die völlig uninteressant oder dazu auch noch schlecht recherchiert und geschrieben sind. In der heutigen Informationsflut kann man schon froh sein, wenn überhaupt wirklich Interessantes noch gelesen wird. Alles andere fällt sofort durch’s Raster. Im Zweifel reicht auch der Spaßfaktor. Etwas Unterhaltendes hat auch meist hohes Verbreitungspotential. Insofern ist eine Mischung das ultimative Ziel: das Infotainment.

3. Gebot
Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Content!

Nuff said.

4. Gebot
Du sollst Deinen Content einfach mitteilbar machen!

Unter jeden Beitrag des Blogs gehören zumindest die wichtigsten Buttons, um Inhalte zu teilen. Diese sind auf jeden Fall Facebook („Gefällt mir“/„Empfehlen“ und/oder „Senden“, je nachdem), Twitter, vermutlich seit neuestem auch der Google +1-Button (ist noch sehr neu; es bleibt abzuwarten, ob er sich durchsetzt) und vielleicht noch der XING-Button. Wenn man möchte, geht auch noch mehr. Dafür gibt es „Sharing Pools“, wo ein Leser sich sein Netzwerk zum Teilen heraussuchen kann.

5. Gebot
Du sollst Deine Artikel in die Welt aussenden!

Natürlich möchte man nicht still und leise vor sich hin bloggen. Die Welt soll davon erfahren. Zumindest als Corporate Blog schreibt man nicht für sich, sondern für die anderen. Soviele Menschen wie möglich, sollen das Blog lesen. Also sollte man auch alle Kanäle nutzen, um die eigenen Neuigkeiten zu verbreiten. Das heißt, dass über jeden Blogartikel selbstverständlich über Twitter, Facebook und XING informiert werden muss. Und gerne auch darüberhinaus, je nachdem, welche weiteren oder anderen Kanäle man noch nutzt. Ein Newsletter z.B. gehört so selbstverständlich auch dazu. Solcher Content darf über alle Kanäle hinweg gleichgeschaltet werden; das ist aber auch schon so ziemlich die einzige Ausnahme, für die das zutrifft.

6. Gebot
Du sollst Deine Artikel für die Menschen schreiben,
nicht für (potentielle) Kunden!

Die Blogartikel sollten von (namentlich genannten) Menschen verfasst sein. Menschen schreiben hier für Menschen, nicht ein Unternehmen für seine Kunden. Sonst kann keine persönliche Beziehung und keine persönliche Kommunikation aufgebaut werden. Persönlich ist aber das Schlüsselwort in den Social Media.

7. Gebot
Du sollst Deine Quellen verlinken!

Auch so eine Selbstverständlichkeit. Schlimme Beispiele sind allerdings immer noch, wenn z.B. im Fernsehen bei einem Beitrag YouTube als Quelle angegeben wird. YouTube ist in dem Falle in der Regel nur die Plattform, nicht der Urheber/Autor! Ist eine Quelle genehmigt, möchte aber aus irgendeinem Grund nicht genannt werden, empfiehlt es sich, einen entsprechenden Hinweis zu verfassen: „Quelle möchte ungenannt bleiben“ o.ä. Jedenfalls ist es, gelinde gesagt, unfein, einfach etwas abzuschreiben, ohne den fremden Inhalt kenntlich zu machen. Das dürfte ja nun spätestens seit gewissen aberkannten Doktorarbeiten jedem bekannt sein.

8. Gebot
Du sollst Dein Blog analysieren!

Ein Blog zu haben, ist grundsätzlich schonmal eine gute und sehr sinnvolle Sache. Das allein genügt aber nicht. Neben der Tatsache, dass es selbstverständlich auch mit vernünftigem Content gefüttert werden muss, sollte man vor allen Dingen auch im Auge haben, was es dem Unternehmen bringt. Dafür wäre es schon nützlich zu wissen, wieviele Leser man hat, wo sie herkommen, für welche Themen sie sich am meisten interessieren usw. und so fort. Sprich: Es ist ein Muss, ein Analyse-Tool einzusetzen. Im einfachsten Fall z.B. die hausgemachte WordPress-Statistik. Im besonderen Google Analytics. In letzterem Fall ist (vor allem) in Deutschland die aktuelle Rechtsprechung zu beachten; so darf nach geltendem Recht Google Analytics nur abgespeckt eingesetzt werden. Doch das ist ein eigenes Thema.

9. Gebot
Du sollst zuhören!

Jedes Unternehmen hat selbstverständlich ein Monitoring aufgesetzt, um mitzubekommen, was im Internet über das Unternehmen, die Marke, das Produkt oder die Dienstleistung erzählt wird. (Ist doch so? Wenn nicht, sofort mit Priorität auf die To-do-Liste setzen!) So bekommt man auch mit, was über das Blog und seine Beiträge geschrieben wird, wer das Blog verlinkt usw. Dieser Punkt hängt eng mit dem vorgenannten Gebot der Analyse zusammen.

10. Gebot
Du sollst nicht die Kommentarfunktion abschalten!

Die Kommentarfunktion abzuschalten, mag eine bequeme Lösung sein. Sie zeugt aber auch von Angst und ist völlig kontraproduktiv; sie widerspricht dem Prinzip der Social Media total. Kommunikation zu unterbinden, ist praktisch das Gegenteil von Web 2.0 und steht daher – die Ausnahme bestätigt die Regel! – völlig außer Frage.

(Nicht vergessen: Teilen macht schön und beliebt! ;))

Autor: Ralf Heinrich

...ist Vater von zwei Söhnen und lebt seit der Jahrtausendwende im badischen Bühl. Der studierte Informationswissenschaftler und Werbe- und Marketingfachmann tauchte bereits 2005 in die Welt der Sozialen Medien ein, als XING noch openBC hieß und Facebook noch nicht wichtig zu sein schien. Er "lebt und atmet" Social Media durch XING, Facebook, Twitter & Co. und bloggt selbstverständlich auch. Bis 2014 beriet er zehn Jahre lang Firmen und Menschen im Umgang mit Social Media, gab ihnen Starthilfe, und entwickelte mit seiner Agentur, dem Kreativbüro, Werbe-Ideen und -Konzepte für seine Kunden. Nachdem er dann für rund viereinhalb Jahre das globale Marketing für den Treasury-Spezialisten BELLIN in Ettenheim geleitet hat, führt er aktuell das Marketing-Team des Sicherheits-Systemhauses Securiton an.

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